Tomáš Čvančara schnürte in Augsburg einen Doppelpack. Foto: Dirk Päffgen
Am Samstagabend bestreitet Borussia gegen Leverkusen sein erstes Heimspiel der Saison. Für Gerardo Seoane wird die Partie eine Besondere, schließlich coachte er bereits den kommenden Gegner. Der Einsatz von Luca Netz ist bislang noch fraglich. Unser Vorbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe.
Borussia zieht Schlüsse aus Remis in Augsburg
Borussia Mönchengladbach erlebte mit dem 4:4 beim FC Augsburg einen ziemlich wilden Start in die neue Bundesliga-Saison. Offensiv wusste die Fohlenelf zu überzeugen, in der Defensive besteht allerdings noch Optimierungspotential. Seoane arbeitete in den vergangenen Tagen das erste Spiel mit seiner Mannschaft intensiv auf: »Zum einen haben wir es in Augsburg verpasst, längere Ballbesitzphasen zu haben und einen guten Mix zwischen schnellem Direktspiel und langen Bällen zu finden. Zum anderen gibt es im Defensivverhalten immer Dinge, die man verbessern kann. Wir haben es schon oft gesagt: Es wird für uns ein langer Weg, weil wir eine junge Mannschaft haben. Da kann man aus jedem Spiel wichtige Dinge herausziehen, die für die Entwicklung entscheidend sind.«
Ob sich die Fohlen eben schon innerhalb von einer Woche entwickeln konnten, wird sich am zweiten Spieltag zeigen. Mit der Partie gegen die ‚Werkself‘ steht der erste Gradmesser der noch jungen Saison an. »Die Mannschaft ist sehr homogen und hat in der vorherigen Saison eine sehr stabile Rückrunde gespielt. Es ist schwierig, Torchancen gegen sie herauszuspielen, da sie einerseits einen guten Mix aus Physis, Schnelligkeit und Technik haben und andererseits auch als Team sehr geschlossen wirken«, warnt Seoane vor dem kommenden Gegner. Aber: Die Leverkusener haben auch durchaus Schwächen. »Wenn du beispielsweise extrem offensiv spielst, bist du defensiv ein bisschen anfälliger. Die Frage ist immer, inwieweit man es schafft, diese Schwächen auszunutzen. Für uns wird es wichtig sein, den Gegner in gewissen Spielphasen unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Leverkusen hat sehr ballsichere Spieler in ihren Reihen, aber auch die leisten sich hin und wieder Ballverluste. Dafür ist unser Auftreten entscheidend«, erklärt Borussias Trainer.
Heimspiel-Premiere für Seoane
Für den 44-Jährigen ist die Partie ohnehin speziell, schließlich coachte er bereits die Leverkusener vor seiner Station am Borussia-Park. »Wie bei allen Klubs, bei denen ich gearbeitet habe, versuche ich auch in Leverkusen, Kontakte aufrechtzuerhalten und zu pflegen, weil ich dort eine tolle Zeit hatte. Aber das ist überhaupt nicht entscheidend. Es wird emotional sicherlich ein spezielles Spiel. Nicht, weil Leverkusen kommt, sondern weil es das erste Heimspiel vor unseren Fans ist. Ich freue mich darauf, die Atmosphäre in einem ausverkauften Borussia-Park zu erleben und zu sehen, wie meine Mannschaft nach einer guten Trainingswoche zuhause gegen einen starken Gegner auftreten wird«, sagt Seoane.
Der Schweizer genießt am Samstag auch erstmal die Atmosphäre eines nahezu ausverkauften Borussia-Parks. Bereits in Augsburg erlebte er, welche Energie der Klub hat, wenn Mannschaft und Fans an einem Strang ziehen. »Es ist natürlich ideal, wenn der Funke von der Mannschaft auf die Fans überspringt. In Augsburg sind unsere Spieler mutig aufgetreten und haben viel Energie vermittelt. Darauf können wir aufbauen. Wir wollen allen voran zuhause versuchen, dass die Zuschauer der zwölfte Mann werden. Natürlich gilt es für uns, einige Dinge zu verbessern, damit die Emotionen weniger negativ und mehr positiv sind«, erklärt Seoane.
Einsatz von Netz noch unklar
Personell muss Borussias Trainer auf die Langzeitverletzten Christoph Kramer (Reha nach Innenbandanriss im Knie) sowie Manu Koné (Reha nach Knieverletzung) verzichten. Der Einsatz von Luca Netz ist allerdings noch fraglich. Seoane: »Falls Luca Netz nicht spielen kann, gibt es mehrere Optionen. Lukas Ullrich hat eine gute Vorbereitung gespielt und viele gute Ansätze gezeigt. Durch seine beiden Einsätze in der U23 ist er auch im Rhythmus. Fabio Chiarodia wäre die etwas defensivere Variante, auch er kann hinten links in der Viererkette spielen. Max Wöber hat auch schon häufiger außen verteidigt. Joe Scally kann auch auf beiden Seiten spielen. In welche Richtung es geht, werden wir am Freitag entscheiden.«